2019 startet Nexthamburg neu durch.
Dialoge überall. Ob „Hamburg 2050“, „Hamburg besser machen“, „I Love Altona“, „Zukunftsklub“: An immer mehr Orten der Stadt werden Ideen zur Zukunft Hamburgs gesammelt. Was Nexthamburg 2009 mit seiner Ideensammlung begonnen hat, ist heute zum Alltag geworden.
Das Problem: In den vielen Dialogen gehen die besten Ideen unter.
So wichtig es ist, immer wieder neu zu sammeln: Die Wünsche und Ideen sind an vielen Orten ähnlich. Für die meisten Menschen geht es im Kern um bezahlbare Wohnungen, Straßen und Plätze mit besserer Aufenthaltsqualität, um gute Mobilität, mehr Grün, um eine breites Angebot an Läden und Gastronomie, um gute Bildungs- und Sozialeinrichtungen – und um den Erhalt der Orte und Qualitäten in der Stadt, die einem lieb sind.
Neben diesem „Grundkanon“ an Bürgerwünschen gibt es die immer wieder Überraschendes: Neue Quartiere, wo man eigentlich nicht bauen würde, neue Verkehrssysteme, Ideen für neue Arten des Zusammenlebens oder Arbeitens. Nur: viele dieser innovativen Ideen gehen in der Fülle der Dialoge unter.
Der Ansatz: Die besten und innovativsten Bürgerideen aus allen Dialogen finden und mit ihnen die Zukunftsfragen der Stadt lösen.
Jede Idee ist wichtig. Aber es ist Zeit, die Spreu vom Weizen zu trennen. Welche der vielen tausend in Hamburg geäußerten Ideen sind eher etwas für das politische Tagesgeschäft? Welche aber gehen neue Wege und tragen dazu bei, die Stadt tiefergehender zu verändern – im Sinne der großen Zukunftsaufgaben, denen sich Hamburg gegenüber sieht?
Denn Hamburg wird sich durch sein Stadtwachstum, die Digitalisierung der Arbeitswelt, neue Mobilitätsformen und viele andere Trends stark verändern. Mit welchen Ideen kann man diese Veränderung so gestalten, dass die Menschen weiter gerne in der Stadt leben?
Schritt 1: Hamburgs beste Zukunftsideen zusammenführen.
10 Jahre nach dem Start begibt sich Nexthamburg auf eine nächste Stufe – weg vom offenen Ideensammeln, hin zum gemeinsamen Beantworten der großen ungelösten Zukunftsfragen der Stadtentwicklung.
Bis Herbst 2019 durchsuchen wir die unterschiedlichen Ideensammlungen Hamburgs nach zukunftsweisenden Ideen für die Stadt von morgen. Die Ideen werden nach Thema, Charakter oder Innovativität in übersichtlichen Sammlungen zusammengeführt.
Damit entsteht eine Art „Meta-Ideenplattform“ für Hamburg, die innovative Ideen u.a. aus folgenden Prozessen zusammenführt:
„Hamburg 2050“ (Hamburgische Architektenkammer & Ingenieurkammer Bau)
„Hamburg besser machen“ (DIE ZEIT und Körber-Stiftung)
Nexthamburg Bürgervision
„Altstadt für alle“ (Patriotische Gesellschaft, Evangelische Akademie der Nordkirche und Bürgerinitiative „Hamburg entfesseln!“ )
„I Love Altona“ (SPD Altona)
Zukunftsklub (Grüne Altona)
Harburg Vision 2020 / 2050 (Wirtschaftsverein e.V.)
„Deine Geest“ (Freie und Hansestadt Hamburg)
„Harburg neu denken“ (Bezirksamt Harburg)
Schritt 2: Ideen treffen auf Zukunftsfragen.
Ab Anfang 2020 planen wir, gemeinsam mit Bürgern und Fachleuten Szenarien zu einzelnen Zukunftsfragen zu entwickeln. Grundlage sind die in Schritt eins zusammengeführten Ideen.
Welche der Ideen aus den vielen Dialogen Hamburgs können dazu beitragen, die großen Zukunftsfragen der Stadtentwicklung zu beantworten?
Gemeinsam mit Bürgern und Experten wollen wir die vielen in der Stadt gesammelten Ideen der Menschen auswerten und ausleuchten, welche Ideen besonders geeignet sind, die kommenden Herausforderungen zu lösen – zum Beispiel eine gute Lebens- und Umweltqualität zu sichern, soziale Chancengerechtigkeit herzustellen, ökonomische Prosperität und Sicherheit fördern – und das Potenzial, vielen Lebensentwürfen eine Heimat zu bieten.
Dabei wollen wir uns auf die Suche nach ungewöhnlichen oder kontroversen, aber vielversprechenden Ideen machen, um sie bei Nexthamburg vertieft zu diskutieren. Wir wollen das Pro und Contra ungewöhnlicher Ideen ausleuchten und Szenarien entwickeln, die zeigen, wie Hamburg mit den Zukunftsfragen umgehen könnte – als Fingerzeig für die politisch Handelnden.
Mit seiner Neuausrichtung nimmt Nexthamburg seinen Platz als Brücke zwischen den vielen Ideen-Dialogen ein – als Bürger-Zukunftslabor, das auf der Grundlage der vielen Dialoge der Stadt gezielt nach neuen Antworten sucht und den Blick konsequent ins Übermorgen richtet.